TV-Kritik: Wirtschaftswahnsinn in der Kulturzeit

Loretta Napoleoni hat nach der unsäglichen „Ökonomie des Terrors“ ein weiteres Machwerk verfasst. Von Wirtschaft versteht die Ökonomin genug, um exakt das zu schreiben, was ihr Publikum nachfragt. Auch wenn es natürlich hanebüchener Blödsinn ist – und die Kulturzeit macht sich gerne zum Werkzeug der Verlags-PR:

PS: In seinem sehr lustigen und lesenswerten Buch „Wie die Weltrevolution einmal aus Versehen im Schwarzwald begann: Mein Leben zwischen Mao, Che und anderen Models“ beschreibt Adrian Geiges ausführlich, wie er als Zulieferer für „Explosiv“ das führende Schmuddelmagazin des damals noch jungen Privatfernsehens verzweifelt versuchte, eine „Zwangsprostituierte“ zu finden – und wie er dann letztlich stattdessen eine erfunden hat. Vielleicht war sein gefälschter Bericht der Ausgangspunkt für Napoleonis Buch…

PS (Werbung): Die ursprüngliche Aufnahme habe ich gratis mit „OnlineTVrecorder.com“ gemacht, der Qualitätsverlust liegt an youtube. Wenn auch Sie alle wichtigen deutschen TV-Sender gratis aufnehmen möchten, verwenden Sie bitte diesen Link, dann bekomme ich ein paar “Goodwill-Punkte”, mit denen das noch komfortabler geht.

12 Antworten zu “TV-Kritik: Wirtschaftswahnsinn in der Kulturzeit

  1. So, da bin ich nun…hier also meine Meinung zu diesem Thema:
    Das islamische Wirtschaftssystem wird genau so früher oder später auf die Nase fallen, vielleicht sogar noch böser, nämlich genau dann, wenn das Öl weg ist. Heutzutage werden schon massenhast Hotels und Inseln u.ä. gebaut in Dubai, die nie im Leben alle regelmäßig ausgelastet sein werden. Ein kleines Beispiel für derartigen Raubbau sind die neuen Bundesländer an der Ostsee. Als sie sich vom Geheimtipp zur ernsthaften urlaubsgegend entwickelten, wurden Hotels ohne Ende aus dem Boden gestampft, weil jeder vom Ostboomkuchen naschen wollte. Und jetzt? Aus die Maus, die Leute bleiben weg, der erste Rummel ist vorbei und die Stammbesucher dieser Gegend haben entweder das immer gleiche hotel oder die gleiche Ferienwohnung. Ist verglichen mit Dubai zwar nur ein kleines Licht, aber macht schon die Richtung deutlich meiner Meinung nach, in diesme Sinne einen schönen Tag noch, Thearcadier

  2. Dies ist einer der wenigen Beiträge, wo ich nicht ganz so mitkomme. Entweder versteh ich die Hintergründe nicht richitg, oder die gesamte Geschichte ist zu abstrus für meine Vorstellungskraft.

    Ansonsten mag ich diese Seite sehr ;), weiter so!

    LG Brandenburgerin

  3. Meine Theorie ist ja folgende: Kulturzeitseher wandeln Ihren natürlichen Neid in Askese- und Verzichtsfantasien um. Um diese auch praktisch umzusetzen, müssen wirtschaftliche Produkte entsprechend verteufelt werden. Im Islam gibt es doch auch Zinsen…heißt nur anders, funktioniert etwas anders…aber es sind Zinsen. Nene…was für ein Unsinn.

  4. Das ganze ist eine einzige Wohlstandsverhinderungsagitation, dieses Antiglobalisierungsgedöns.

  5. Ich wage zu behaupten, dass die Mehrzahl der „Systemkritiker“ das kapitalistische Finanzsystem garnicht verstanden hat. Wie es die im Beitrag erwähnte Dame zu einem Abschluss in BWL/VWL gebracht hat kann ich nicht nachvollziehen.

    Lieschen Müller hat häufig die naive Vorstellung, dass „reiche Menschen“ ihr Geld einfach auf die Bank bringen und dann Zinsen dafür bekommen. Was ungerecht erscheint, denn wer kein Geld auf der Bank hat bekommt keine Zinsen. Es wäre doch viel netter, wenn „die Reichen“ mit dem Geld „Arbeitsplätze schaffen würden“. Was Lieschen Müller häufig vergisst ist, dass die Bank das Geld nicht in einem Tresor/Schließfach lagert, sondern lediglich eine Verbindlichkeit gegenüber dem Kontoinhaber hat. Das Geld bekommt jemand, der damit „Wert schafft“, als Kredit ausgeliehen. Wie sonst soll die Bank die Zinsen zahlen? Somit ist es letztendlich egal, ob das Geld auf dem Sparbuch, im Hedgefond oder in der eigenen Firma landet. Am Ende muss irgendwer die Zinsen/Dividende/Miete durch Wertschöpfung erwirtschaften. Ob „der Reiche“ das nun selbst in die Hand nimmt oder an jemand anderen durch einen Finanzintermediär (Bank, Investmentfond, …) deligiert spielt letztendlich keine Rolle.

    So trivial das klingen mag, scheinen solch simple Zusammenhänge bei vielen „Systemkritikern“ nicht bekannt zu sein. Ich habe schon mehrfach komische Modelbeispiele gegen das „Zinssystem“ gesehen, die aber alle den Fehler hatten, dass Zinsen quasi aus Luft und Liebe entstehen. Häufig wird in diesen „Modellen“ auch so getan, als ob eine Deflation der Normalzustand wäre, also dass es sich lohnen würde, Bargeld zu horten, um es durch Verknappung wertvoller zu machen, … Das Internet ist voll von abstrusen Internetseiten zu diesem Thema.

    Ich glaube diese Mythen resultieren aus dem Lesen von Dagobert Duck Comics und dem übermäßigen Konsum von Bankräuberfilmen. „Wir müssen den Panzerschrank mit den drei Fantastilliarden Dollar/Gold/… ausräumen!“ Aber das „Geldmenge“ ungleich „Bargeldmenge“ ist , wäre etwas zu kompliziert für die seichte Unterhaltung… Da ist es doch viel bequemer, „die da oben“ für die selbstverschuldete, eigene Misere verantwortlich zu machen…

    Grüße
    Trench

  6. „Such doch dein Glück im kleinen“ wünsche ich der Dame ebenso von Herzen, wie sie es ihren Kindern wünscht.

  7. Ohne Schaffen kein Raffen.

  8. @PAUL:
    wunderbar, dein erster satz!

    aber wie erklärt man dieses phänomen: eine stinkreiche frau mit einer wohnung in london wünscht sich die sharia?
    das ist die pure dekadenz…

  9. Danke, Danke dieses Video , dein Video kommentiert solchen Schwachsinn in der einzig angemessenen Art und Weise. Das hat wirklich das Niveau der „Wir schalten 5 Minuten den Strom aus“ erreicht.
    Scharia ist unsere Wirtschaftliche Zukunft…. oh Himmel geht es noch blöder?

  10. Ich kann nur zustimmen. Der Wohlstand hat Teile der generation vor uns und unsere Generation „verdorben“. Wer keine realen Probleme: Hunger, Massive Armut, Krieg, Verfolgung,…usw mehr hat fühlt sich dazu berufen zu Öko-utopisten zu werden, die westliche Welt zu verdammen, als Pinguine verkleidet durch die hauptstadt zu hüpfen oder sich sonnsst irgendeiner lächerlichen Ströhmung anzuschließen die wie Modeerscheinungen aus der Erde sprießen.

    Die nette – kopftuchlose – studierte Frau mit dem schicken Loft in London für dass sie monatlich vermutlich weit mehr hinlegt als ich verdiene, verdammt also die westliche Wohlstandsgesellschaft an deren Händen das Blut afrikanischer Kinder klebt. Es sind womöglich die selben Hände die ihr Buch vertreiben oder die es kaufen. Eine scheußliche Matrix aus der sie nicht auszubrechen vermag…

    Ein Vergleich kam mir in dem beitrag allerdings zu kurz: Der kurze Vergleich mit dem NS Theoretiker, hinter dem noch weit mehr steckt. Alleine die Ausschnitte aus der Reportage offenbaren noch einige Angelpunkte um die nette Frau, bewusst oder unbewusst, als waschechte Antisemitin zu demaskieren, was sie natürlich mit ihrem Lobgesang auf den islam nicht besser macht.

    Nun gut, da gehen sie hin meine GEZ Gebühren

  11. Moin,

    da ich beruflich viel in Saudi Arabien mit Banken zu tun habe, auch ein wenig Betriebswirtschaft studiert und über einen mehr oder weniger gesunden Menschenverstand verfüge frage ich eigentlich nur Eines: Wie völlig schmerzfrei eigentlich die Redaktion von diesem „Magazin“ ist?
    Zu den Gründen:
    Auch eine von Bodenschätzen getriebene Wirtschaft funktioniert nach den gleichen wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten wie alle anderen auf der Welt. Die Araber sind genauso Kapitalisten wie anderswo auf der Welt. Die banken dort arbeiten genauso wie hierzulande, lediglich die Begrifflichkeiten (Zinsen) sind ausgetauscht beziehungsweise werden in Finanzmodellen eingerechnet. Ganze Abteilungen machen nichts Anderes als die Erfordenisse eines internationalen Finanzmarktes in die Vorgaben der Sharia ein zu passen. Natürlich ohne Verlust bei der Bank.
    Wenn die Banken sich an die Intention der Sharia halten würden (Geld ohne Zinsen zu verleihen), würden sie binnen kürzester Zeit pleite sein. Ethik kann so nicht funktionieren (Zumindestens nicht auf Dauer).
    Halten wir also fest, dass Lösung des angesprochenen Problems genau die gleichen Mechanismen hat, wie das Problem selbst.
    Warum also der Zinober? Die Dame wird wohl ihre eigene kapitalistischen Gründe haben… (Ist da nicht ein Buch zu verkaufen?). OK, Schwachsinn zu schreiben sollte immer erlaub sein. Soviel Freiheit muss sein, denn alles andere wäre Zensur und da wollen wir nicht hin.
    Damit hätten wir die Beweggründer der „Expertin“. Was zum Geier tut aber eine deutsche, öffentlich finanzierte Redaktion mit den Haufen Müll? Es für bare Münze nehmen?
    Ist das der öffentliche Auftrag, der das auch so beschworene „Qualitätsfernsehen“ hat? Da schaue ich doch lieber GZSZ, das weis ich wenigstens, dass es nicht real ist… (Natürlich sorgt mein Fluchreflex dafür, dass ich GZSZ nicht sehen muss, wenn meine bessere Hälften den Kanal wechselt.)

    Jeder kann (auch Redaktionen) Theorien mal verbreiten, die sich als falsch erweisen. Jeder kann und sollte auch Fehler machen. Aber wo ist die Grenze? Wo greift ein Mindestniveau an Qualität?

    Ich halte es da mit einem weisen Spruch von Dieter Nuhr:
    Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten!

    Gruß

  12. Also, in allen Belangen volle Zustimmung!
    Aber eine etwas geldtheoretische Einwendung:

    Bei einem erzliberalen Ökonomen, Roland Baader, las ich, dass die Möglichkeit, Zinsen zu erwirtschaften, nur dem „Fiat Money“, letztlich also wertlosem Papiergeld geschuldet sei.

    Und dass das überhaupt geht, sei dem fehlerhaften „Fractional Reserve System“ der Banken zuzuschreiben, der Tatsache also, dass diese nicht das gesamte Geldeinlagenvolumen vorhalten müssen, sondern nur 10%. Das ermöglicht eine Art Schneeballsystem, das gewaltige virtuelle Geldmengen hervorbringt, die im „Volk“ als „Vermögen“ vorliegen, eines wahrhaftigen Tages aber verpuffen – in Nichts.

    Wie also ist es mit dem Zins-Argument vor diesem Hintergrund?

    LG, pispezi

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